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Schmerztherapie im Alter

Schmerztherapie im Alter

Schmerztherapie im Alter 800 400 admin

Viele Seniorinnen und Senioren leiden an akuten oder chronischen Schmerzen. Nicht alle von ihnen erhalten die optimale Medikation. Bei der Schmerztherapie im Alter sind nämlich einige Besonderheiten zu beachten. Das trifft nicht nur auf starke Analgetika wie Morphin oder Fentanyl zu, sondern bisweilen auch auf scheinbar harmlose Präparate, die man in der Apotheke rezeptfrei erhält.

Schmerzen nehmen im Alter zu

Vor allem chronische, also über einen längeren Zeitraum anhaltende, aber auch akute Schmerzen nehmen im höheren Lebensalter zu. Sie treten als Symptom verschiedener Krankheiten oder auch als eigene Erkrankung auf. Es gibt sie in vielen verschiedenen Ausprägungen: von Schmerzen des Bewegungsapparates über Kopfschmerzen bis hin zu Tumorschmerzen oder Schmerzen infolge von Stürzen.  Oft sind mehrere Auslöser gleichzeitig vorhanden, was eine zusätzliche Belastung für den Patienten darstellt.

Das WHO-Stufenschema

Für Patienten aller Altersstufen hat die WHO ein Stufenschema zur medikamentösen Behandlung von Schmerzen entwickelt.

Auf Stufe 1, bei leichten Schmerzen, werden nicht-opioide Schmerzmittel gegeben. Dazu zählen Substanzen wie Salicylate (Aspirin), Carbonsäurederivate (Diclofenac, Naproxen, Ibuprofen), COX2-Inhibitoren (Celecoxib, Valdecoxib), Pyrazolone (Metamizol) und Aniline (Paracetamol).

Auf Stufe 2, bei mäßig starken Schmerzen, kommen schwach wirksame Opioide zum Einsatz. Zu den am häufigsten verschriebenen Wirkstoffen der 2. Stufe zählen Tramadol, Tilidin und Dihydrocodein.

Bei starken Schmerzen (Stufe 3) kommen schließlich die stark wirksamen Opioide ins Spiel. Hier sind vor allem Buprenorphin, Fentanyl, Hydromorphon, Morphin und Oxycodon zu nennen.

Besonderheiten der Schmerztherapie im Alter

Das Drei-Stufen-Schema gilt grundsätzlich auch als Empfehlung für ältere Menschen. Allerdings sind bei der Schmerztherapie im Alter einige Besonderheiten zu beachten, und das auf allen drei Stufen. So können zum Beispiel nichtsteroidale Antirheumatika und COX2-Hemmer der Stufe 1 eine Belastung für das Herz-Kreislauf-System und den Magen-Darm-Trakt darstellen und sind zu vermeiden. Da die meisten Präparate dieser Stufe rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, sind sich viele Patienten der Gefahren nicht bewusst.

Mittelstarke Opioide der Stufe 2, vor allem Tramadol, weisen einen ausgeprägten „Ceiling-Effekt“ auf, das heißt, dass die Wirkung ab einer bestimmten Dosis nicht mehr zunimmt. Außerdem kann Tramadol in hohen Dosen einen einen Brechreiz auslösen und hat Wechselwirkungen mit vielen anderen Medikamenten, vor allem mit Antidepressiva.

Bei jüngeren Menschen, die ein Schmerzmittel der Stufe 2 erhalten, würde man anfänglich nur die Dosis erhöhen oder ein etwas stärkeres Mittel derselben Stufe verschreiben. Bei Senioren kann es jedoch oft besser sein, direkt zu einer niedrigen Dosis eines Wirkstoffs der 3. Stufe zu wechseln. Die Opioide dieser Stufe haben allerdings eine Gemeinsamkeit: Sie verlangsamen die Darmperistaltik und führen so zu Verstopfungen. Gerade bei älteren Menschen, deren Magen-Darm-Trakt schon von Natur aus etwas träger ist, ist das ein ernstes Problem. Deshalb ist es erforderlich, die Schmerztherapie mit einem Abführmittel oder einem anderen geeigneten Präparat zu begleiten.

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Anwendung von Medikamenten

Die richtige Anwendung von Medikamenten

Die richtige Anwendung von Medikamenten 789 334 admin

Etwa die Hälfte der Deutschen hat im letzten Monat ein rezeptpflichtiges Medikament genommen und fast jeder fünfte nutze mehr als zwei Präparate. Es gibt Arzneimittel zur Behandlung von Krankheiten, zur Vorbereitung medizinischer Eingriffe oder zur Vorsorge. Je mehr die Lebenserwartung der Bevölkerung steigt, desto höher wird der Verbrauch. Da auch individuell mit steigendem Lebensalter der Bedarf zunimmt, ist es umso wichtiger, bei der Anwendung von Medikamenten auf den Rat des Arztes zu hören.

Fehler bei der Anwendung

Die Erfahrung zeigt, dass sich etwa die Hälfte der Patienten bei der Anwendung von Medikamenten nicht an das hält, was der Arzt verordnet hat. Bereits in der ersten Woche einer Behandlung lässt  fast ein Drittel der Betroffenen diese Vorgaben außer Acht. Viele tun das nicht etwa aus Versehen, sondern im vollen Bewusstsein. Die Gründe sind vielfältig: Mancher lässt seine Antibiotika am Wochenende weg, weil er gerne Alkohol trinken möchte. Bei anderen liegt es an der Angst vor den Nebenwirkungen.

Was im Einzelfall oft belanglos erscheint, kann jedoch den Erfolg einer Therapie signifikant beeinträchtigen. Manchmal wird das Medikament für den Patienten einfach nur unbrauchbar (wie bei einem vorzeitig abgesetzten Antibiotikum). Im schlimmsten Fall kann es jedoch auch unmittelbar zu schädlichen Auswirkungen auf den Organismus kommen.

Das richtige Medikament zur richtigen Zeit

Ärzte folgen oft dem inoffiziellen Leitsatz der “fünf Rs”: Das richtige Medikament zur richtigen Zeit für den richtigen Patienten und die richtige Therapie. Der Hintergrund dieser Faustregel ist einfach zu verstehen: Jedes Arzneimittel wurde für eine bestimmte Indikation entwickelt und wird von einem dafür ausgebildeten Arzt unter Berücksichtigung des Alters, des Geschlechts, des gesundheitlichen Allgemeinzustandes und der sonstigen Medikation des Patienten verschrieben. Wenn zwei Personen an derselben Erkrankung leiden, muss das, was dem einen hilft, noch lange nicht gut für den anderen sein.

Ein guter Arzt wird auch die Ernährung seines Patienten berücksichtigen. So kann sogar etwas scheinbar völlig harmloses wie ein Glas Grapefruitsaft beim Frühstück die Wirkung von Arzneimitteln verändern oder verstärken, wie es zum Beispiel bei Diazepam der Fall ist.

Korrekte Dosierung

Die richtige Dosierung ist ein Parameter, den nur ein Arzt kompetent beurteilen kann. Ist sie zu niedrig, wirkt das Mittel vielleicht gar nicht. Ist sie zu hoch, kann es zu mitunter lebensbedrohlichen Nebenwirkungen kommen. Gut zu beobachten ist das bei frei verkäuflichen Arzneimitteln, die man ohne Rezept in der Apotheke erhält. So kommt es in Großbritannien jedes Jahr zu mehr Todesfällen durch rezeptfreies Paracetamol als durch jedes verschreibungspflichtige Medikament.

Die richtige Dosierung hat auch mit dem Zeitpunkt der Einnahme zu tun. Nimmt man ein Medikament, das für die Einnahme am Morgen gedacht ist, erst  mittags oder abends, ist seine Wirkung nicht mehr gewährleistet. Wenn man mehrere Präparate benötigt, kann auch die Reihenfolg der Einnahme von großer Bedeutung sein.

Bei Anwendung von Medikamenten auf den Arzt hören

Gerade wenn man mehrere Medikamente einnehmen muss, kann das mitunter recht kompliziert sein. Doch es lohnt sich, auf den Rat der Ärzte zu hören. Bei richtiger Verwendung helfen die meisten modernen Wirkstoffe sehr gut und man wird auf lange Sicht viel weniger davon benötigen.

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Medikamente – auf die richtige Einnahme kommt es an. In: nationalgeographic.com

Medikament abgelaufen

Medikament abgelaufen – was nun?

Medikament abgelaufen – was nun? 799 450 admin

Jedes Arzneimittel hat ein Verfallsdatum, das in der Regel direkt auf der Packung zu sehen ist. Bis zu diesem Zeitpunkt geben die Hersteller eine Garantie für die Qualität ihrer Produkte. Wurde das Medikament richtig gelagert, kann man in der angegebenen Zeit davon ausgehen, dass es wirksam und unbedenklich ist. Doch was ist zu tun, wenn ein Medikament abgelaufen ist?

Wie die Haltbarkeit festgelegt wird

Um die Haltbarkeit festzustellen, führen die Hersteller groß angelegte Tests durch. Man beobachtet, wie lange ein Produkt unter verschiedenen Bedingungen stabil bleibt. Relevante Parameter sind unter anderem die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und der Lichteinfall.  Die so ermittelten Daten gehen dann an die Zulassungsbehörde, die auf deren Basis ein verbindliches Verfallsdatum festlegt. Den Produkten darf allerdings keine Haltbarkeit bescheinigt werden, die länger ist als fünf Jahre, weil man davon ausgeht, dass sich der Stand des Wissens in dieser Zeit ändern kann.

Wirksamkeit nimmt ab

In den meisten Fällen lässt der Wirkstoffgehalt nach, wenn ein Medikament abgelaufen ist. Ein Problem ist dies zum Beispiel bei Antibiotika: wenn die Dosis nicht hoch genug ist, um im Körper die benötigte Konzentration aufzubauen, kann es vorkommen, dass der Erreger die Behandlung überlebt und gegen das Antibiotikum resistent wird. Heikel ist auch die Nutzung abgelaufener Hormone –  zum Beispiel bei der Anti-Baby-Pille. Wenn die Menge des Wirkstoffs nicht stimmt, bietet sie keinen Schutz mehr vor einer Schwangerschaft.

Abbauprodukte und Infektionserreger

Aus reinen Substanzen bilden sich in der Regel keine giftigen Stoffe. In den meisten Medikamenten kommen keine Wirkstoffe zum Einsatz, von denen giftige Abbauprodukte bekannt sind. Doch es gibt einige gefährliche Ausnahmen: Hydrochloro­thiazid etwa, das bei Bluthochdruck und Herzinsuffizienz verschrieben wird, bildet beim Abbau giftiges Formaldehyd. Besonders gefährdet sind alle flüssigen Produkte: alte Augentropfen können zu Infektionen führen, die nur schwer zu behandeln sind. Ähnliches gilt für Salben, die man auf Wunden oder Schleimhäute aufträgt.

Haltbarkeit und Lagerung

Ein wichtiger Faktor, der die Haltbarkeit von Medikamenten beeinflusst, ist die Lagerung. Viele Haushalte lagern sie im Badezimmer oder in der Küche, den denkbar schlechtesten Orten. Starke Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur beschleunigen den Abbau der Wirkstoffe enorm. Wenn etwa eine Aspirin-Tablette feucht wird, zersetzt sich ihr Wirkstoff in Salicylsäure und Essigsäure –  zu erkennen an einem säuerlichen Geruch. Diese Substanzen sind zwar nicht giftig, die Wirksamkeit des Medikaments ist dann jedoch stark beeinträchtigt.

Die meisten Arzneimittel sind dunkel und trocken bei Raumtemperatur zu lagern. Nur wenn es auf der Packung angegeben ist, sollte man sie im Kühlschrank aufbewahren. Der ideale Ort ist in Privathaushalten das Schlafzimmer oder der Flur, da es dort meist kühler ist als in den restlichen Räumen.

Wann ist ein Medikament zu entsorgen?

Zu entsorgen ist ein Medikament auf jeden Fall, wenn es eines der folgenden Merkmale aufweist:

  • verfärbte oder bröselige Tabletten
  • schrumpelige Kapseln
  • Flüssigkeiten mit Flocken oder Bodensatz
  • ranzig riechende oder ölige Salben
  • Zäpfchen mit kristallinen Auflagerungen
  • Nasen- und Augentropfen maximal vier Wochen nach Anbruch
  • Antibiotika und Hormone nach Ablaufdatum

Medikament abgelaufen: wie entsorgt man richtig?

Viele Medikamente werden über den Hausmüll oder die Toilette entsorgt. Für die Umwelt ist das problematisch. Die meisten Apotheken nehmen jedoch abgelaufene Medikamente zurück und entsorgen sie fachgerecht.

Weitere Informationen

Heike Stüvel: Kann man nach dem Verfallsdatum Medikamente nutzen? In: onmeda.de.

 

Bild für pflanzliche Schlafmittel

Pflanzliche Schlafmittel: wie gut helfen sie?

Pflanzliche Schlafmittel: wie gut helfen sie? 1024 683 admin

Es muss nicht immer gleich Zopiclon oder ein Benzodiazepin sein, wenn es Schlafprobleme zu behandeln gilt. Mutter Natur hat uns viele sanfte pflanzliche Schlafmittel zur Verfügung gestellt, die oft genauso gut helfen wie die chemische Keule.

Schlaf und Gesundheit

„Der Schlaf ist die Nabelschnur, durch die das Individuum mit dem Weltall zusammenhängt“, meinte der deutsche Lyriker Friedrich Hebbel. Dumm nur, wenn sich die Gedanken im Kreis drehen und sich der friedliche Schlummer nicht einstellen will. Die Folgen sind höchst unangenehm: schlechte Laune, fehlende Konzentration und eine geringe Stresstoleranz. Treten die Schlafstörungen über Wochen oder Monate immer wieder auf, leidet zudem das Herz, das Immunsystem, die Verdauung und das Gehirn. Es können Depressionen auftreten und auf lange Sicht erhöht sich sogar das Risiko für Demenz.

Zur Behandlung von Schlafproblemen greifen die Betroffenen viel zu oft auf chemische Wirkstoffe zurück. Von rezeptfreien Produkten wie Schlafsternen oder Hoggar-Night bis hin zu verschreibungspflichtigen Benzodiazepinen und Z-Substanzen reicht das Arsenal der modernen Pharmakologie. Diese Mittel helfen kurzfristig sehr gut, doch auf lange Sicht sind ihre Nachteile größer als der Nutzen. Als Alternative bieten sich sanfte Einschlafhilfen aus der Naturmedizin an, die im direkten Vergleich oft genauso gut wirken, zugleich aber kaum Nebenwirkungen haben und nicht abhängig machen.

Baldrian

Eines der ältesten bekannten Schlafmittel aus der Natur ist der Baldrian. Schon Sebastian Kneipp empfahl diese Pflanze zur Behandlung “aller Formen von nervösen Zuständen, ob im Krampf oder im Schmerz”. Seine wichtigsten Wirkstoffe sind im Öl der Wurzel enthalten. „Es verkürzt die Einschlafphase und verlängert teilweise den Tiefschlaf, ohne das Schlafprofil zu beeinflussen“, urteilte die Stiftung Warentest in einem Vergleich. Allerdings ist Baldrian eher für die langfristige Therapie geeignet; bei akuten Schlafstörungen hilft er nur bedingt.

Passionsblume

Ein weiteres natürliches Schlafmittel ist die Passionsblume. Zubereitungen aus dieser Pflanze sind als “Arzneimittel zur Besserung des Befindens bei nervlicher Belastung und zur Förderung des Schlafes” zugelassen. Viele Erfahrungsberichte weisen darauf hin, dass es auch bei akuten Schlafstörungen hochwirksam ist, wenn es 30 Minuten vor dem Schlafengehen eingenommen wird. Als Monopräparat gibt es apothekenpflichtige Tabletten der Firma Niehaus, die unter dem Namen “Lioran Centra” angeboten werden. Allerdings sollte man hier bei der Dosierung nicht zu großzügig sein. Der Hersteller empfiehlt eine maximale Dosis von zwei Dragees pro Tag. Bei Produkten aus dem Reformhaus oder aus der Drogerie ist es empfehlenswert, sich langsam an die passende Dosis heranzutasten.

Hopfen

Besonders beliebt ist auch der Hopfen, der im Körper für Ruhe sorgt und vor allem das Einschlafen erleichtert. Hopfen ist neben dem Alkohol der Hauptgrund, warum viele Menschen nach dem Konsum von Bier müde werden. Für einen gesunden Schlaf empfiehlt es sich jedoch, die Inhaltsstoffe der Heilpflanze in einer Zubereitung ohne Alkohol zu verwenden.

Melatonin

Bei Vielreisenden ist es oft der Jetlag, der für Schlafprobleme sorgt. Viele Flugbegleiterinnen und Piloten schwören auf die Wirkung des Schlafhormons Melatonin. Dies ist ein Hormon, das der Körper von Natur aus selbst herstellt. Nimmt man es eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen ein, macht sich der Körper für den Schlaf bereit und fährt den gesamten Stoffwechsel zurück. Präparate mit Melatonin gibt es rezeptfrei in Apotheken, Drogerien und manchmal sogar in Supermärkten zu kaufen. Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

Wenn pflanzliche Schlafmittel nicht mehr helfen

Schlafstörungen kommen nicht aus dem Nichts. Oft sind es körperliche oder seelische Grunderkrankungen, die sich negativ auf den Schlafrhythmus auswirken. Wenn pflanzliche Schlafmittel nicht mehr helfen, empfiehlt es sich, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Zur symptomatischen Behandlung schwerer Schlafstörungen gibt es eine Reihe von erprobten Wirkstoffen. Viel wichtiger ist es dann jedoch, die den Schlafproblemen zu Grunde liegenden Probleme zu diagnostizieren und entsprechend zu behandeln.

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